Die Geschichte hinter der Geschichte

Edgar Wright schrieb das Drehbuch und führte auch Regie bei der Comicverfilmung „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“. Das der Film ein großer Erfolg wurde ist hinlänglich bekannt und heute wollen wir uns ein wenig mit den Hintergründen hierzu befassen. Drehbuchautoren und Regisseure verfahren mittlerweile nach einem erprobten und wissenschaftlich untersuchten Model, um ihre Geschichten zu erzählen. Denn lange Zeit war es mehr oder minder Glückssache, ob eine Geschichte ein Erfolg wurde oder nicht. Dieses Risiko lässt sich mittlerweile stark eingrenzen, wenn auch niemals ganz vermeiden. Als Grundgerüst einer jeden Geschichte dient heutzutage die sogenannte „Heldenreise“.

Joseph Campbell erforschte dieses Konzept

Campbell lebte und wirkte von 1904 bis 1987, sein Hauptbetätigungsfeld war die Mythenforschung. Dabei stieß er auf Parallelen in allen großen Werken der menschlichen Geschichte. Seine Erkenntnisse fasste er in dem Konzept der Heldenreise zusammen. In diesem Konzept geht es um die Phasen, die der Abenteurer durchlaufen muss, um auf einer höheren Ebene weiterleben zu können. Der Forscher Campbell erkannte ein Grundmuster, dass seit dem in jedem Hollywoodfilm zum Tragen kommt.

Die einzelnen Phasen der Heldenreise in einer kurzen Zusammenfassung

  • Die Berufung des Helden.
  • Die Weigerung, sich der Berufung zu stellen.
  • Es bietet sich Hilfe an, meist Übernatürliche.
  • Nach gewissem Zögern der erste Schritt.
  • Das erste Aufeinandertreffen mit schier unüberwindbaren Problemen.
  • Die Auseinandersetzung damit.
  • Die Begegnung mit einer Göttin, dies kann positiv oder negativ verlaufen.
  • Sich mit dem Vater und seiner eigenen Geschichte zu versöhnen.
  • Die Verwirklichung, verbunden mit einer tiefen Selbsterkenntnis.
  • Die Segnung, der Held wird als solcher erkannt und gesegnet.
  • Es gibt kein Weg mehr zurück, sein altes Leben ist für ihn nicht mehr möglich.
  • Er beherrscht von nun an zwei Welten, seine alte und seine neue.
  • Damit geht die endgültige Freiheit einher.

Jahrtausende altes Wissen

Dieses Konzept ist mehrere tausend Jahre alt und hat es dennoch erst im letzten Jahrhundert geschafft, sich ins Bewusstsein der aktuellen Generation der Geschichtenerzähler einzunisten. Wer sich Filme wie Harry Potter, Der Herr der Ringe oder Star Wars anschaut, dem kann deutlich werden, wie konsequent sich die Drehbuchautoren und Regisseure an die Heldenreise des Joseph Campbell gehalten haben. Wie eingangs schon erwähnt, ist es nicht die absolute Garantie für einen Erfolg, doch ist es ein Konzept, dass die Zuschauer magisch anzieht. Aus gutem Grund.

Nicht nur in Hollywoodfilmen

Auch private Filmemacher können sich diese Kenntnisse zu Nutze machen, wenn sie zu Hause an ihrem privaten refurbished Apple Computer Filme schneiden. Das Konzept der Heldenreise lässt sich auf nahezu alles anwenden, vom Film bis hin zum eigenen Lebenslauf, den es bei einer Bewerbung in ein gutes Licht zu setzen gilt. Wer es hier schafft, den Personaler mit seiner eigenen Heldenreise zu begeistern, der hat gute Karten in die engere Auswahl zu gelangen. Laut Campbell betrifft diese Reise nicht nur Geschichten, sondern ein jedes Menschenleben. Darum heißt es, aufmerksam und wachsam zu bleiben für den Ruf, der einem selbst entgegenhallt. Die Verweigerung dessen sollte nicht das ganze Leben andauern.

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