Alan Moore – Watchmen (Die Wächter)

Die Graphic Novel „Watchmen“ mit den Texten von Alan Moore und Zeichnungen von Dave Gibbons erschien 1986/87 in zwölf Teilen. Der Carlsen Verlag veröffentlichte die Serie in deutscher Sprache in sechs Bänden, der Regisseur Zack Snyder verfilmte sie 2009.

Alan Moore

Der britische Comic-Autor wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Schon früh begeisterten ihn die aus den USA importierten Comic-Hefte. Er konnte sich mit selbst gezeichneten Comic-Strips, die er an Zeitschriften verkaufte, über Wasser halten. Später konzentrierte er sich auf das Texten, das Zeichnen überließ er anderen.

Moore machte sich mit seinen Arbeiten einen Namen in der Comic-Szene und erhielt 1983 den Auftrag, an „Saga of the Swamp Thing“ mitzuarbeiten. Auf ihn geht die Figur John Constantine in Hellblazer zurück und „The Killing Joke“ von Moore gilt als eine der besten Batman-Publikationen.

Mit der Miniserie „Watchmen“ konnte er das Genre der Superhelden-Comics neu definieren. Seine Themen sind ungewöhnlich, sein Stil bereichert das Medium, er experimentiert gerne und will die Grenzen der Comics erweitern. Der Leser soll mehr erleben als nur Mainstream.

Dave Gibbons

Der britische Illustrator zeichnet seit 1973 Comics. Er arbeitete für einflussreiche britische Magazine, später auch für den amerikanischen Verlag DC Comics. Unter anderem zeichnete er für die DC-Serien Superman und Batman. 1986/87 schuf er in Zusammenarbeit mit Alan Moore die Serie Watchmen. Zahlreiche weitere Werke sollten folgen, beispielsweise „Give Me Liberty“ in Zusammenarbeit mit Frank Miller und „The Originals“.

Watchmen

Die Geschichte spielt in einer fiktiven Version der USA in den 1980er Jahren, Superhelden wurden in den 70er Jahren verboten, der Kalte Krieg ist nicht beendet. Als ein ehemaliger Superheld ermordet wird, sucht sein Kollege Rorschach nach dem Täter. Offenbar werden auch weitere ehemalige Superhelden bedroht, Dr. Manhatten flieht auf den Mars, auf Ozymandias wird ein Anschlag verübt. In eine Falle gelockt, wird Rorschach verhaftet, dies ruft seinen ehemaligen Partner auf den Plan, der ihn befreien kann.

Das Ziel der Story ist eines Teams aus Superhelden würdig: die Menschheit vor einem Atomkrieg zu bewahren und wieder zusammenzuschweißen. Alle Figuren sind komplett neu entwickelt. Man kann Watchmen auch ohne Vorkenntnisse lesen. Moore gibt jedem Helden einen Lebenslauf, der auch in der realen Welt funktionieren würde. Seine Superhelden haben Alkoholprobleme, nutzen ihren Ruhm zu egoistischen Zwecken aus und mehr. Laut Moore muss die Geschichte mehrfach gelesen werden, um alle Anspielungen und Zusammenhänge verstehen zu können.

Die grafische Gestaltung sollte jede Seite eindeutig als Teil dieser Graphic Novel identifizieren und von der Masse der Comics abheben. Mit einem harten, steifen Stift zeichnete Gibbons die Serie in einer speziellen Strichstärke ohne große Variation.

Watchmen wurde von der Fachwelt hochgelobt und mit einem Hugo ausgezeichnet. Für das Time Magazine ist Watchmen der einzige Comic unter den einhundert besten englischsprachigen Romanen zwischen 1923 und 2005.

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