In der Graphic Novel Persepolis beschreibt die im Iran geborene Autorin Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ihre Kindheit, die spätere Zeit im Ausland und die Rückkehr in den Iran. Auf der Frankfurter Buchmesse wurde das Werk 2004 als Comic des Jahres ausgezeichnet. Persepolis wurde inzwischen in 25 Sprachen übersetzt und mehr als eine Million Mal verkauft.
Marjane Satrapi
Die Autorin und Zeichnerin wurde 1969 in Rascht, im Iran geboren. Sie illustriert Kinderbücher, schreibt und zeichnet Comicromane und ist auch als Filmemacherin tätig. Aufgewachsen in Teheran schickten ihre Eltern sie als Teenager nach Wien, um der islamischen Revolution zu entkommen. Vier Jahre später kehrte sie aber wieder zurück und studierte visuelle Kommunikation. 1994 schließlich emigrierte sie nach Frankreich.
Ihr bislang bekanntestes Werk ist das autobiografische Comic-Buch „Persepolis„. In einfachen Bildern in Schwarz-Weiß zeichnet und beschreibt Satrapi ihre Kindheit und Jugendjahre. Die beiden ersten Bände erschienen in den Jahren 2000 und 2001 und wurden in der deutschen Fassung in „Persepolis: Band 1 – Eine Kindheit im Iran“ zusammengefasst. In Frankreich erschienen Band 3 und 4 dann 2002 und 2003, in Deutschland „Persepolis: Band 2 – Jugendjahre“.
Marjane Satrapi hat auch weitere Bücher veröffentlicht, darunter „Huhn mit Pflaumen“, in dem sie die letzten Tage im Leben ihres Großonkels wie ein orientalisches Märchen schildert. Persepolis und „Huhn mit Pflaumen“ verfilmte sie als Animationsfilme zusammen mit dem Comiczeichner und Regisseur Vincent Paronnaud. Die Autorin erhielt verschiedene Auszeichnungen für ihre Werke. Persepolis bekam 2007 bei den Filmfestspielen in Cannes den Preis der Jury und im Jahr darauf eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Animationsfilm“.
Persepolis
Art Spiegelmans Maus inspirierte Marjane Satrapi bei der Entstehung von Persepolis. Auch der Zeichenstil in Schwarz-Weiß mit einfachem, klaren Strich orientiert sich an Spiegelman. Benannt ist die Graphic Novel nach der altpersischen Residenzstadt Persepolis.
Die Kindheit
Im ersten Teil erzählt sie von ihrer Kindheit im Iran zu Zeiten der islamischen Revolution. Sie erlebt die proislamische Indoktrination in der Schule, stößt mit ihrer Vorliebe für Jeans und westliche Musik auf Widerstand und will kein Kopftuch tragen. In der Familie gibt es Demütigungen und Verhaftungen durch Islamisten, ihr Onkel landet als Spion für die Sowjetunion in der Hinrichtungszelle. Die neue Regierung schließt Universitäten und ein Cousin berichtet ihr von den Schrecken des Krieges mit dem Irak. Mit 14 Jahren wird sie von ihren Eltern nach Wien geschickt.
Exil und Rückkehr
Satrapis Erlebnisse während des Exils in Wien sind Thema in Band Zwei. Auch die Rückkehr in den Iran nach vier Jahren Exil und die erneute Auswanderung, diesmal nach Frankreich, werden hier behandelt.